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Soziales
Pfiffige Geschäftsidee: Garagen für Rollatoren und Kinderwagen
Moers, 08.07.2009, Michael von Lehmden
Moers. Der Moerser Bauverein hat Serviceboxen für Rollatoren und Kinderwagen entwickelt. Die ersten „Garagen” werden jetzt verteilt. Der Frieden unter Nachbarn, selbst in engen Treppenhäusern, scheint gerettet.

Abschließbarer Container für den Rollator: Frau Fleischer zeigt, wie es geht. (Foto: Volker Herold)
Ella Fleischer freut sich. Denn seit Mittwoch hat sie eine „Garage” für ihren Rollator. Den hat ihr der Bauverein zur Verfügung gestellt und deren geschäftsführender Vorstand Rüdiger Reuschel übergab der 85-Jährigen den Schlüssel für die Box. „Ich finde, dass das eine richtig gute Erfindung ist.”
Bislang konnte Ella Fleischer ihren Rollator nicht im engen Treppenhaus stehen lassen. Sie musste das Hilfsmittel immer in den Keller bringen. „Es ist recht eng und den immer rauf und runter zu tragen, das ist für mich anstrengend. Und dann habe ich auch ein wenig Angst, dass ich da mal ausrutsche und falle.”
Den Rollator braucht die rüstige Seniorin aber schon, denn ihre Einkäufe erledigt sie meist noch selbst. „Meine Schwägerin hilft mir manchmal, aber die ist auch schon 69 und kann auch nicht mehr so gut.” Auch an diese Leute hat Rüdiger Reuschel gedacht, als die Boxenidee geboren wurde. „Wir haben unter unseren Mietern aber nicht nur ältere Leute, sondern auch Familien. Und Kinderwagen im Hausflur sind ein immerwährender Streitpunkt. Und da haben wir dann darüber nachgedacht, wie können wir diese Situation entspannen.”
Doch so einfach in ein Geschäft gehen und solche Boxen kaufen, das ging nicht. „Wir haben uns die Finger wund telefoniert, wir haben bei x Firmen angefragt.
Fahrradboxen die gibt es, aber solche für geklappte Kinderwagen, Rollatoren und kleinere Rollstühle nicht.” Also wurde der Bauverein selbst tätig. „Wir haben Maße genommen, unser technischer Mitarbeiter hat sogar in einem Kindergeschäft Kinderwagen nachgemessen. Die haben ihn da schon mit großen Augen angeguckt.” Weitere Auflagen: Die Box sollte leicht und transportabel, aber gleichzeitig standfest sein.
Mit diesen Daten fertigte eine Moerser Schlosserei einen Prototyp an. 15 hat der Bauverein jetzt. Die nächste bekommt eine Mutter, die in der Box ihre zwei Kinderwagen abstellen will. „Wir wollen natürlich Erfahrungen sammeln. Eine Box kostet rund 800 Euro, für jeden Mieter können wir ja keine bauen lassen”, erklärt Reuschel. „Aber wir erhoffen uns eine gewisse Entspannung.” Ella Fleischer ist jedenfalls dankbar, dass sie Box Nummer vier hat. „Die erleichtert mir den Alltag wirklich. Ich bin begeistert.”